Gotteshäuser
rund um Erstfeld
In der Gemeinde Erstfeld gibt es einige grössere und kleinere Gotteshäuser. Neben der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Ambrosius und St. Othmar hat es auf Gemeindegebiet drei kleine Kapellen, sowie eine reformierte Kirche und ein Gotteshaus der Neuapostolischen Kirche
Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Othmar und St. Ambrosius wird erstmals 1318 erwähnt. In den darauffolgenden Jahrhunderten erlebte die Kirche mehrere Ausbauten, Erneuerungen und Überarbeitungen. Im Jahr 1870 wurde die Pfarrkirche abgebrochen. 1872 wurde die neue Kirche, nachweisbar die dritte Erstfelds, eingeweiht. Baumeister dieser neuen Kirche war der Liechtensteiner Josef Spalt, der sie nach den Plänen von Ludwig Isidor Sutter schuf.
1956 – 58 wurde die Kirche umfassend renoviert unter der Leitung vom Schwyzer Architekten Josef Steiner. Er verlängerte das Kirchenschiff, baute einen neuen Chor und eine Taufkapelle. Auch der Turm wurde völlig neu errichtet. Aus der Kirche von 1606 blieben zwei Barockstatuen (Maria mit dem Kind und Antonius der Einsiedler) aus der Werkstatt des Johann oder des Jodok Ritz erhalten. Sie finden sich links und rechts vom Chorbogen. Besonders wertvoll ist das grosse Kruzifix an der rechten Seitenwand aus dem 16. Jahrhundert.
Im Jahr 2017 wurde die Erstfelder Pfarrkirche innen und aussen umfassend renoviert.
Am 21. Oktober 2018, Chilbisonntag, wurde als Abschluss der Renovation der vom Erstfelder Künstler Mundy Nussbaumer geschaffene Volksaltar feierlich geweiht und der neue Ambo gesegnet.
Der Legende nach soll ein heidnischer Jäger einen stattlichen Hirsch durch unbewohnte Einöden verfolgt haben. Plötzlich wandte sich das Tier dem Jäger zu. Da erblickte dieser im Hirschgeweih ein Tuch mit dem Antlitz Christi. Sogleich bekehrte sich der Jäger zum Christentum und errichtete an dem Ort der wunderbaren Erscheinung eine Kapelle.
Die Gründungslegende ist auf dem Frontbild im Vorzeichen dargestellt und bildet die Grundlage des Erstfelder Wappens.
Erstmals erwähnt wird die Jagdmatt-Kapelle 1339. Schon früh erhielt sie den Rang einer Landeswallfahrtskapelle. Immer am 25. April, dem Markustag, pilgerten Behörde und Volk von Uri zur Jagdmatt-Kapelle, wo nach der kirchlichen Feier eine Bezirksgemeinde abgehalten wurde. Hier wurden die Traktanden vorberaten, die dann eine Woche später an der Landsgemeinde endgültig verabschiedet wurden.
Die Kapelle zählt zu den bedeutendsten Kirchen Uris. Sie wurde 1637/38 durch Tessiner und italienische Bauleute erbaut. Das Innere wurde letztmals 1978/80 renoviert.
Auf einem durch Murgänge gebildeten Schuttfächer nördlich von Erstfeld steht die kleine Hofstetten-Kapelle, die der schmerzreichen Muttergottes geweiht ist. Sie wurde um 1800 gebaut und zog bald viele Gläubige an. In der Kapelle wurde auch die heilige Apollonia verehrt, die als Nothelferin gegen Zahnweh gilt. Der Volksmund nannte die Hofstetten-Kapelle deshalb bald auch liebevoll: «Zändwee-Chäppeli». 2003 wurde die Kapelle, nachdem sie bei einem Unwetter Schaden erlitten hatte, restauriert.
Dicht an der Reuss, am alten Gotthardsaumweg, steht die Wegkapelle St. Leonhard. Die kleine Kirche dürfte um 1490 erbaut worden sein. Sie wurde 1993/94 renoviert. Sie war lange Zeit im Privatbesitz und ging um 1700 an die Pfarrei über. Sie beherbergt im Innern zwei kostbare spätgotische Statuen von den beiden Heiligen Leonhard und Markus.
St. Leonhard war Einsiedler und lebte im 6. Jahrhundert. Er wurde als Patron der Säumer und Reisenden früher hoch verehrt. Vor einiger Zeit hat ihn der heilige Christophorus verdrängt, der als Schutzpatron der Autofahrerinnen und -fahrer gilt.
Am Weg über die Surenen steht auf dem Gebiet der Blackenalp seit vielen Jahrhunderten eine Kapelle, die den heiligen Antonius und Wendelin geweiht ist. Die Kapelle steht eigentlich auf Attinghauser Boden, wird aber seit 1929 von der Kirchgemeinde Erstfeld unterhalten.
Jeden Sommer finden an zwei Sonntagen ein Berggottesdienst auf der Blackenalp statt.
Am 11. Februar 1858 erschien die Muttergottes in Lourdes zum ersten Mal. Seither reisen Millionen von Gläubigen, aber auch Skeptiker und Zweifelnde in diese Stadt in den Pyrenäen. Viele Menschen kehren mit einer erneuerten Glaubensfreude nach Hause zurück.
Aus dieser Begeisterung entstanden an vielen Orten Nachbildungen der Grotte von Lourdes. So auch in den 1980er Jahren in Erstfeld, ganz nahe beim Eingangsportal des NEAT-Eisenbahntunnels.
Jedes Jahr findet bei (fast) jedem Wetter eine Maiandacht vor der Lourdesgrotte im Wijer statt.
Eine Wegkapelle aus heutiger Zeit ist der Ort der Besinnung bei der Gotthard-Raststätte an der A2. Sie ist das Werk des Kantons Uri und zahlreicher Spenderinnen und Spender. Sie ging 1996 aus einem Projektwettbewerb hervor, den das Architekturteam Pascale Guignard und Stefan Saner gewann.
Das Äussere präsentiert sich als einfacher Kubus. Schlicht und einfach ist auch das Innere. Allein die Fenster sind es, die eine geradezu mystische Atmosphäre schaffen.
Im heutigen Dorfzentrum von Erstfeld lädt die Evangelisch-reformierte Kirche an der Gotthardstrasse zum Gottesdienst ein. Das im neugotischen Stil gebaute Gotteshaus konnte 1899 eingeweiht werden und ist somit die erste evengelisch-reformierte Kirche im Kanton Uri.
1944 errichtete die Neuapostolische Kirche in Erstfeld an der Leonhardstrasse eine Kapelle. 1981 wurde der Kirchensaal modernisiert und eine Aussenrenovation vorgenommen.
Unter der Rubrik Pfarrei erfahren Sie alles rund um die Erstfelder Pfarrei St. Ambrosius, das Pfarreiteam und über die Erstfelder Gotteshäuser sowie über das Pfarreizentrum.
Auf der Seite Gottesdienst finden Sie zudem das aktuelle Pfarreiblatt mit den jeweiligen Gottesdienstzeiten.