Zum neuen Jahr wünschen wir uns einiges. Viele Wünsche begegnen uns längst durch diverse Kanäle, Nachrichten, Karten oder Gespräche. Mit so vielen Infos spüren wir manchmal, wie schwer echtes Zuhören geworden ist. Oft hören wir nur halb hin, sind mit unseren eigenen Gedanken beschäftigt oder suchen sofort nach Antworten und Lösungen. Wir verbringen immer mehr Zeit in der digitalen Welt und sehen die Ängste und Nöte im nahen Umfeld, aber auch in der Gemeinde und der Welt nicht immer. Manchmal ist das Wertvollste, was wir schenken können, Zeit und Aufmerksamkeit. Können wir eine oder zwei Minuten «richtig» zuhören?
Ein echtes zuhören kann mehr Trost spenden als viele Worte oder Ratschläge. Zuhören heißt, den anderen wirklich wahrzunehmen, Raum für Sorgen, Ängste und Hoffnungen zu lassen. Es bedeutet da zu sein, mit Geduld, ohne Urteil und mit offenem Herzen.
Das neue Jahr bringt vieles mit sich. Wir haben Erwartungen, und einiges bleibt unbekannt. Es bringt neue Tage voller Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen, an denen wir wachsen. Es bringt Hoffnung, vielleicht auch Zweifel. Gesundheitstage und Zeiten, in denen wir aufeinander achten müssen. Es bringt Chancen, Altes loszulassen und Neues zu wagen. Wir wünschen uns Gesundheit für Körper, Geist und Seele. Kraft für die Tage, an denen es uns schwerfällt und wir keinen Ausweg mehr sehen. Momente des Innehaltens und der Ruhe, die uns heilen und stärken.
Gehen wir im Vertrauen in dieses neue Jahr. Vergessen wir nicht: Wir sind nie allein. Wir sind von Gott getragen, in guten wie in schwierigen Zeiten. Möge Gottes Segen uns begleiten und uns Gesundheit, Frieden und Zuversicht schenken.
Hermann Mbuinga, Pfarrer



